Fliegen
Ein Blick hinter die Kulissen…
Jedes Wochenende erwacht unser Flugplatz von neuem zum Leben. Um 09:30 Uhr treffen die ersten Personen am Fluggelände ein und die ersten ausgelassenen Gespräche lassen den Tag beginnen.
Gemeinsam wird das Hallentor aufgeschoben und die Flugzeuge kommen zum Vorschein. Ein Mann steht an der Fläche und 4-5 andere Personen schieben den Flieger gemeinsam nach draußen auf das grüne Vorfeld. Zu unseren Flugzeugen zählen sechs Segelflieger, zwei ULs und ein Motorsegler. Wenn dann auch der letzte Flieger von der Decke gelassen ist, beginnt unser Flugbetrieb. Zu aller erst wird sich in einem Kreis versammelt. Der Fluglehrer hat das Wort und die wichtigsten Dinge werden besprochen. Dazu zählen die genauen Wetterbedingungen, aktuelle Arbeiten die am Platz verrichtet werden müssen und natürlich die Fliegerei. Ist das getan schwärmen alle aus. Je zwei bis drei Leute checken dann ihr Flugzeug, das sie fliegen möchten. Dabei wird das Cockpit mit all seinen Kabeln und Funktionen, sowie der Aufbau des Rumpfes und der einzelnen Flächen genau kontrolliert. Ist dann auch der Fluglehrer mit dem Zustand der Maschine einverstanden, wird das Bordbuch unterschrieben und der Segelflieger kann an den Start. Mit vereinten Kräften, wird er seitlich zum Ende der Landebahn geschoben und auf den jeweiligen Piloten vorbereitet.
Je nach Größe und Gewicht, kann das anders sein. Ist der Pilot dann noch mit einem Fallschirm versehen, kann es losgehen. Über das Funkgerät wird die Rollerlaubnis eingeholt und die Maschine bewegt sich auf die Mitte der Landebahn zu. Am Start geschieht alles konzentriert und ruhig. Aber dennoch zügig, da auf der Startbahn ständiger Flugbetrieb herrscht. Das Cockpit wird geöffnet, der Pilot steigt ein und ihm werden die Gurte gereicht. Konzentriert checkt er nochmal alle Instrumente und Ruder. In dieser Zeit rollt eine Motormaschine auf das Bahnende zu und positioniert sich vor dem Segelflugzeug.
Mit dem OK des Piloten wird die Haube geschlossen und verriegelt. Das Seil des Schleppflugzeugs wird geholt und am Segler befestigt. Der Pilot gibt die Kommandos und hat am Start das letzte Wort. Erst wenn er fertig ist, geht es los. Er gibt seiner Startmannschaft ein Zeichen und die Fläche des Segelfliegers wird angehoben.
Der Schlepper beginnt zu rollen und wenn das Seil straff ist setzt sich der Segler in Bewegung. Sobald die nötige Geschwindigkeit erreicht ist, bildet sich Auftrieb und die beiden Flugzeuge heben vom Boden ab. Von unten kann man nun beobachten, wie sich der Segelflieger ab einer bestimmten Höhe vom Schlepp löst. Von hier an fliegt er vollkommen ohne Motor. Er orientiert sich an den Wolken und an der Landschaft unter sich um Aufwind zu finden. Und wenn die Höhe langsam zu Neige geht, meldet er sich per Funk am Fluggelände.
Er erreicht die Landebahn, schwebt über der Bahn aus und setzt die Maschine sanft auf den Boden. Die Startmannschaft steht schon bereit. Der Pilot steigt aus und mit vereinten Kräften wird der Segelflieger zügig von der Landebahn gerollt, um den Flugbetrieb nicht aufzuhalten. Am Ende des Tages finden sich wieder alle Flugzeuge am Vorfeld ein. Die Maschinen werden ausgeräumt und gewaschen. Anschließend wird jeder Flieger in die Halle geräumt und an seine Stelle gebracht. Nachdem alles eingeräumt ist und die formalen Dinge erledigt sind, neigt sich ein schöner Flugtag dem Ende zu. Die Sonne geht unter und die großen Tore der Halle schließen sich. Gemeinsam genießt man noch die letzten Sonnenstrahlen und lässt das Wochenende bei ausgelassenen Gesprächen ausklingen.